Kunstkreis Tennenlohe
Spaziergang in den Süden Tennenlohes
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© 2022 Kunstkreis Tennenlohe

Unsere Termine:

 

Sonntag, 9. Oktober

Kunstfahrt nach Bernried, Murnau und Kochel

 

Wochenende 12./13. November

Tennenloher Kunstwochenende

 

Spaziergang in den Süden Tennenlohes


Rund 100 m südlich der "Wiese an der Wied" steht an der Einmündung des Branderweges in die Sebastianstraße diese Gruppe von zwei Engeln im Dialog. Igor Tschernoglasow aus Wladimir, der russischen Partnerstadt Erlangens, hat diese Arbeit, die sich, wie so häufig bei Tschernoglasow, mit einem religiösen Thema auseinandersetzt, im Jahr 2000 geschaffen. 

Nur wenige Schritte entfernt steht an der Kirchenmauer das "Krieger-Denkmal" der Gemeinde Tennenlohe, das am 15. November 1930 eingeweiht worden war. 1953 wurde um die Namen der Opfer aus dem 2. Weltkrieg erweitert und 1968 um zwei Meter nach vorne an seinen heutigen Platz verlegt.

Die Kirche mit dem 33 m hochen Turm ist das Tennenloher Wahrzeichen

Der Turm trägt neben der mechanischen Uhr gleich zwei schöne Sonnenuhren
Da bedeutenste Baudenkmal in Tennenlohe ist die evangelische Kirche "Maria Magdalena". Die Kirche ist über 500 Jahre alt - 1464 lautet die älteste Jahreszahl. 1768 wurde die gotische Kirche barockisiert. Im Innenraum finden sich wertvolle Kunstwerke. Die modernen Kirchenfenster stammen vom Kunstmaler E.O. Köpke aus Düsseldorf und wurden 1997-1999 eingesetzt. Kirchenfenster von Köpke finden sich in zahlreichen Kirchen, vorwiegend in Westdeutschland. Dazu einige Bilder des Innenraums der Kirche.

An den Wochenenden im Sommer ist die Kirche nachmittags zur Besichtigung offen. Mitglieder des Vereins zur Pflege und Erhaltung der Evang.-Luther. Pfarrkirche St. Maria Magdalena in Tennlohe halten "Kirchenwache" und stehen für Auskünfte zur Verfügung.


Schauen Sie links neben der Kirche einmal über die Mauer und bewundern Sie diesen "Blumenständer".

Die deutsche, lange in Mexico lebende Künstlerin Ruth Merkel schuf 1997 diese Bronzeplastik von Moctezuma im Federschmuck. Moctezuma II. war der Herrscher der Azteken zur Zeit der Ankunft der Spanier in Mexico. 1997 wurde die Figur in einer kleinen Prozession angeführt von einer aztekischen Tanzgruppe an ihren Aufstellort beim Wartehäuschen der Bushaltestelle gebracht. 

"Iustitia Indigena" - Justiz gegenüber Eingeborenen - des mexikanischen Künstlers Ivan Puig zeigt einen Indianer in Ketten. Die Figur erkennt man erst, wenn man nahe beim Betonsockel stehend das Spiegelbild des Sockels im Chrom-Zylinder sieht. Ivan Puig schuf sein Werk 1999 unmittelbar südlich der Einmündung des "Gässla" in die Sebastianstraße. 

Gehen Sie nun ins "Gässla" hinein. Nach etwa 70 Metern stoßen Sie linkerhand auf das Wandrelief "Vision Mundo Indigena" des in Tennenlohe lebenden Künstlers Dieter Erhard. Das Bild zeigt indianisches Leben. Dieter Erhard ist in Deutschland, in Guatemala und in Texas tätig. Arbeiten von ihm stehen aber auch in Spanien, Mexico, Russland und der Türkei. Er ist auch als Maler bekannt.  Gehen Sie weiter bis zum Branderweg und wenden Sie sich nach links.

Dort, wo Sie den Hutgraben überqueren, haben Prof. Sergej Jermolin und Anatoly Denisow 2001 die Wände einer Trafo-Station  naturalistisch und farbenfroh mit Motiven aus russischen Volksmärchen bemalt.

Als Maya Radoczy im Jahr 2000 ihre Glasobjekt "Freundschaft" aus geschmolzenem Glas schuf, bestand dies aus zwei Teilen. Ein Teil wurde in der Sylvesternacht 2007 durch Vandalismus zerstört. Maya Radoczy hat ihr Atelier in Seattle, Wa. (USA). Sie ist eine bedeutende Vertreterin der modernen Glaskunst, deren Werke sowohl im Osten, wie im Westen der USA vertreten sind.  

Nebenan im Vorgarten des Hauses Lannersberg 1 steht eine Arbeit von Dieter Erhard aus Tennenlohe. "Time warden" hat er dieses Stück aus seiner "blauen Serie" genannt. 

Ein paar Schritte weiter im Lannersberg sehen Sie wiederum im Vorgarten einen Fisch in einem Metallrahmen - eine weitere Arbeit von Dieter Erhard.

Wenn Sie weiter die Straße Lannersberg hinauf gehen, schauen Sie bei Haus-Nummer 19 über den Gartenzaun. Auf einem Stein sitzt die kleine Bronzefigur "Madre" von Dawn Fernandez aus Mexico, die 1996 an der ersten "Fiesta de Arte" teilgenommen hatte.

Wenn Sie sich nun umdrehen stehen sie vor der Einfahrt des Grundstücks Lannersberg 22. Erneut finden Sie hier im Eingangsbereich eine Figur von Dieter Erhard. Sie trägt den Namen "Solution" und entstand 2005. 

An der Transformatoren-Station nebenan, an der der Straße Wolfsmantel zugekehrten Seite, haben 2003 die beiden polnischen Künstler Joanna Maltanska und Marek Jablonski aus Danzig. Ihr Werk zur "Fiesta de Arte" heißt "Space Invaders", wie das alte Computer-Spiel. Während die Wand an Ort und Stelle gemalt wurde, hatten die beiden Polen die Metallteile schon von zu Hause mit gebracht.

Gehen Sie nun 100 m nach Süden bis zur Straße Wetterkreuz und ein Stück nach Westen zur nächsten Einmündung. Auch hier, neben der "Gemeinde am Wetterkreuz" wurde 2007 eine Transfor-matoren-Station in eine Kunstwerk verwandelt. Tomasz Sobisz aus Lebork bei Danzig (Polen) mischte hier Malerei und plastische Formen. Die Schablone brachte er schon aus Danzig mit. Tomasz Sobisz (Jahrgang 1973) ist Dozent an der Kunstakademie in Danzig.

Am Ende der Stichstraße, die vom Wetterkreuz Richtung Autobahn führt, steht mitten im Wendekreisel eine Stahlinstallation, die sich Kinderland nennt. Im Rahmen eines Workshops der Erlanger Jugendkunstschule mit dem Künstler Johannes Koch lernten die Kinder schweißen und kopierten bei ihrer Arbeit die Technik eines bekannten Künstlers.  

Wir gehen zurück zum Wetterkreuz und auf dem Gehweg nach Osten. Gegen-über der Einmündung der Straße Wolfs-mantel hat Dieter Erhard 2003 an der Westfront einer Transformatoren-Station seine Arbeit "Qi Gong" realisiert. Der von einem Metallgerüst gehaltene Stein sym-bolisiert die Verbindung von vitaler Kraft mit Entspannung und Ruhe.


Ein paar Schritte weiter, an der Wand des Bürogebäudes Wetterkreuz 17 noch eine Arbeit von Dieter Erhard. 2005 schuf er diese Installation, die er "Digi" nannte. Von hier gehen wir ein paar Schritte zurück bis zur schmalen Straße, die zur Röntgenpraxis führt.

Byron Arana aus Guatemala kam 2006 als Gewinner eines Wettbewerbs in Guatemala als Gast von Dieter Erhard nach Tennenlohe. In mehrwöchiger Arbeit schmückte er die Transformatoren-Station auf der Südwest-Ecke des Grundstücks der Röntgen-Praxis mit farbenpächtigen Szenen aus Mythologie und Natur.  

Hexing Xia kam im Rahmen der Partnerschaft Shenzhen und der Region Nürnberg nach Tennenlohe. Der Künstler (Jahrgang 1956) ist Vizepräsident der "Sculpture Academy" in Shenzhen. Während der "Fiesta de Arte 2006" modellierte Hexing Xia die Form einer "schlafenden Prinzessin" in der Erde. Danach wurde die Form mit Beton ausgegossen. Nun steht sie im Wendekreis am Ende der Straße "Am Weichselgarten". Ursprünglich hatte der chinesische Künstler vor, als Verbindung zwischen China und Deutschland einen Schäferhund und einen Pekinesen aus Gips zu gestalten; dieses Projekt ließ sich allerdings nicht realisieren. 

Nur ein paar Schritte weiter, auf der Caféterrasse der Bäckerei Beck finden wir unser nächstes Kunstobjekt. Im Jahr 2003 - während der "Fiesta de Arte" - gestaltete Dieter Erhard seinen Magier aus Stahl und Beton . Das Gesicht ist vergoldet.

Bernard Andrieu und Carine Rocher kamen 2001 aus dem Limousin nach Tennenlohe. Ihre Arbeit nannten sie "Die goldene Mitte".

Dabei verwandelten am Weichselgarten sie eine Transformatoren-Station mit Bausteinen und Farbe in einen kleinen Palast der Energie.

Claudia Schöner aus Zirndorf (Jahrgang 1954) setzt sich in ihrer Kunst mit Gegenständen, die sie im Alltag findet, auseinander und gibt ihnen abseits ihrer eigentlichen Funktionen eine völlig neue Bedeutung. Diese Kombination von gro-ßem Zahnrad und Achse aus Stahl und Beton nannte sie 2000 "Kunstachse". Bis zum Herbst stand die Arbeit an der Lachnerstraße im Ortszentrum und war Gegenstand zahlloser Diskussionen.

Fritz Dreisbach, gilt mit seinen Vorträgen, Workshops, Demonstrationen und Kunstwerken als "Missionar" der Glaskunst. Der 1941 geborene Künstler lebt in der Nähe von Seattle, Wa. (USA). 2001 war er in Tennenlohe und schuf die zweiflügelige Arbeit mit dem Titel "Kraft und Energie", wobei ein Flügel im Laufe der Jahre durch Wind, Wetter (und die mangelnde Haftkraft des Klebstoffs) irreparabel beschädigt wurde. Während häufig mit sehr intensiven Farben arbeitet, wurden hier unterschiedliche Weiß- und Blautöne verabreitet.   

Diese beiden Hälften eines Apfels - die eine aus Holz, die andere aus Metall - stehen im Freigelände des "Arvena Business Hotels". Zwischen den Teilen eines Ganzen entsteht ein Spannungsfeld.

Ihre Schöpfer sind zwei türkische Künstler, Yilderim Alp Alanbay und Baris Ilkhan von der Sinan Univer-sität, die 2006 in Erlangen waren und bei einem Workshop zusammen mit Dieter Erhard arbeiteten.

Diese Maya-Köpfe entstanden bei einem Schnitzworkshop des guatemaltekischen Künstlers Ernesto Argueta Fraatz, der vom Rotary-Club Erlangen-Schloss gesponsort wurde

Der Workshop fand zusammen mit der Grundschule Tennenlohe, der Mönau-Schule, der Max und Justine-Elsner-Schule und der Pestalozzi-Schule statt

Lars-Erik Wahlberg vertrat Eskilstuna, die schwedische Partnerstadt Erlangens, bei der "Fiesta de Arte" 2005. Für diese Transformatoren-Station in der Straße "Wetterkreuz" schnitt der Künstler Figuren aus Metall aus und lackierte sie. Zuvor hatte er die Trafostation mit dem Tennenloher Ortsplan bemalt. Jetzt laufen die Figuren auf dem Stadtplan um die Station. Um unseren Spaziergang fortzusetzen, brauchen Sie nur die Straßenseite zu wechseln.

Carl-W.Röhrig ist als Maler des phantastischen Naturalismus bekannt. 1991, als dieses Gebäude gebaut wurde, schuf er diese Skulptur aus Stein und Stahl, die einen elektronischen Schaltkreis zeigt. Unser Weg führt uns nun wieder in die Sebastianstraße.

Einen modernen Wetterhahn "Bianca" stellte Dieter Erhard 2006 in die Einfahrt zum Tennenloher Autohof in der Sebastianstraße. In 4 m Höhe dreht sich der Hahn aus Lisa-Plexiglas im Wind. Gehen Sie von hier aus weiter entlang der Sebastianstraße in Richtung auf den alten Ortskern.

Beim zweistöckigen Sandsteinhaus Sebastianstraße 18 zweigen Sie bitte in den kleinen Stichweg ab. Hinter einem Maschendrahtzahn steht der "Urvogel", den Hanna Regina Uber 2000 aus einem Granitblock und Bronzeteilen entstehen ließ. Die Künstlerin hat ihr Atelier mit einer Kunstgießerei und Ausstellungsräumen in Aschach zwischen Nürnberg und Amberg. Hier endet unser Spaziergang. Sie sind nur wenige Schritte von unserem Ausgangspunkt entfernt.

Ausstellungen, auf die wir gerne hinweisen

Im Kunstpalais Erlangen läuft bis zum 23. Oktober die Ausstellung "Moonbeams of Allegory" mit Gemälden und Installationen von Brandon Lipchik und dazu Arbeiten der afrikanischen Künstlerin Mary Sibande.

Skulpturen aus der vielfältigen fränkischen Bildhauerszene zeigt bis zum 16. Oktober das Kunstmuseum Erlangen. "Material as Matter" heißt die Ausstellung

Das Kunsthaus von Christina Kammerer in der Heuwaagstraße 6 zeigt bis zum 22. Oktober Bilder der Malerin Anna Kiiskinen und der Bildhauerin und Goldschmiedin Iris Schubert (beide aus München).

Zum viertel Mal ist die Fotogruppe "Wunderburg" in der Galerie im Treppenhaus vom 21. September bis zum 25. November zu Gast.

Noch bis zum 9. Oktober lädt Neue Museum Nürnberg zu einem Treffen der Fotografin Evelyn Hofer mit dem Maler Richard Lindner ein .

Auch zwei kleine Museen in der Umgebung lohnen den Besuch: Die Ausstellung im Weißen Schloss in Heroldsberg ist Leben und Werk Fritz Griebels gewidmet und zeigt als Sonderausstellung Scherenschnitte "Schneiden als Kunst" (bis zum 2. Oktober).

Das leider nur sonntags und montags geöffnete Felix Müller-Museum in Neunkirchen präsentiert "Was die Augen denken" Bilder von Arne Stahl.

Was sich in den Museen und Ausstellungshäusern der Region tut, finden Sie auf unserer Seite "Links"