Kunstkreis Tennenlohe
Spaziergang zu Kunstwerken im Westen und Norden
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© 2023 Kunstkreis Tennenlohe

Unsere Termine:

 

Wochenende 13./14. Mai

Kunstfahrt nach Dresden, Chemnitz und Zwickau

 

Spaziergang in den Westen und Norden Tennenlohes


Der dritte Spaziergang folgt anfangs den Stationen des zweiten Spaziergangs. Rund 100 m südlich der "Wiese an der Wied" steht an der Einmündung des Branderweges in die Sebastianstraße diese Gruppe von zwei Engeln im Dialog. Igor Tschernoglasow aus Wladimir, der russischen Partnerstadt Erlangens, hat diese Arbeit, die sich, wie so häufig bei Tschernoglasow, mit einem religiösen Thema auseinandersetzt, im Jahr 2000 geschaffen. 

Nur wenige Schritte entfernt steht an der Kirchenmauer das "Krieger-Denkmal" der Gemeinde Tennenlohe, das am 15. November 1930 eingeweiht worden war. 1953 wurde um die Namen der Opfer aus dem 2. Weltkrieg erweitert und 1968 um zwei Meter nach vorne an seinen heutigen Platz verlegt.

Die Kirche mit dem 33 m hochen Turm ist das Tennenloher Wahrzeichen

Der Turm trägt neben der mechanischen Uhr gleich zwei schöne Sonnenuhren
Da bedeutenste Baudenkmal in Tennenlohe ist die evangelische Kirche "Maria Magdalena". Die Kirche ist über 500 Jahre alt - 1464 lautet die älteste Jahreszahl. 1768 wurde die gotische Kirche barockisiert. Im Innenraum finden sich wertvolle Kunstwerke. Die modernen Kirchenfenster stammen vom Kunstmaler E.O. Köpke aus Düsseldorf und wurden 1997-1999 eingesetzt. Kirchenfenster von Köpke finden sich in zahlreichen Kirchen, vorwiegend in Westdeutschland. Dazu einige Bilder des Innenraums der Kirche.

An den Wochenenden im Sommer ist die Kirche nachmittags zur Besichtigung offen. Mitglieder des Vereins zur Pflege und Erhaltung der Evang.-Luther. Pfarrkirche St. Maria Magdalena in Tennlohe halten "Kirchenwache" und stehen für Auskünfte zur Verfügung.


Schauen Sie links neben der Kirche einmal über die Mauer und bewundern Sie diesen "Blumenständer".

Die deutsche, lange in Mexico lebende Künstlerin Ruth Merkel schuf 1997 diese Bronzeplastik von Moctezuma im Federschmuck. Moctezuma II. war der Herrscher der Azteken zur Zeit der Ankunft der Spanier in Mexico. 1997 wurde die Figur in einer kleinen Prozession angeführt von einer aztekischen Tanzgruppe an ihren Aufstellort beim Wartehäuschen der Bushaltestelle gebracht. 

Der große "Angel of Peace" des guatemaltekischen Künstlers Pepo Toledo aus Edelstahl ist ein Geschenk des Skulpturen-Künstlers zum 750. Jahrestag der Ersterwäh-nung Tennenlohe. Pepo Toledo möchte damit an die Notwendigkeit von Frieden erinnern. Solche Skulpturen möchte er an mög-lichst vielen Plätzen in der Welt installieren. Die Aufstellung im Juni 2015 fand im Beisein des guatemal-tekischen Botschafters statt.  


"Iustitia Indigena" - Justiz gegenüber Eingeborenen - des mexikanischen Künstlers Ivan Puig zeigt einen Indianer in Ketten. Die Figur erkennt man erst, wenn man nahe beim Betonsockel stehend das Spiegelbild des Sockels im Chrom-Zylinder sieht. Ivan Puig schuf sein Werk 1999 unmittelbar südlich der Einmündung des "Gässla" in die Sebastianstraße. 

Gehen Sie nun ins "Gässla" hinein. Nach etwa 70 Metern stoßen Sie linkerhand auf das Wandrelief "Vision Mundo Indigena" des in Tennenlohe lebenden Künstlers Dieter Erhard. Das Bild zeigt indianisches Leben. Dieter Erhard ist in Deutschland, in Guatemala und in Texas tätig. Arbeiten von ihm stehen aber auch in Spanien, Mexico, Russland und der Türkei. Er ist auch als Maler bekannt.  Gehen Sie weiter bis zum Branderweg und wenden Sie sich nach links.
Ehe Sie dort, wo mitten in der Straße die Tennenloher "Friedenslinde" steht, in die Herringstraße abzweigen, sehen Sie auf der anderen Straßenseite eine bunt bemalte Trafo-Station. Prof. Sergej Jermolin und Anatoly Denisow haben 2001 die Wände einer Trafo-Station naturalistisch und farbenfroh mit Motiven aus russischen Volksmärchen bemalt. Gehen Sie nun in die Herringstraße und weiter bis zum Franzosenweg. Nach ein paar Schritten folgen Sie der schmalen Gasse zwischen zwei Garagenhöfen und bleiben Sie auf diesem Weg.

Wo die Straße endet, zweigt ein Pfad links in die Wiese ab. Im Garten den ersten Hauses auf der rechten Seite (Am Bach 17) steht "Fishbone", eine Arbeit von Dieter Erhard, die anlässlich der "Fiesta de Arte" 2003 entstand. Steine vom ehemaligen Truppenübungsplatz Tennenlohe bilden das Gerippe, Patronenhülsen das Gebiss eines Fisches. Gehen Sie ruhig bis an den Gartenzaun. Vor der Trafo-Station nehmen Sie dann die erste Abzweigen nach rechts, wieder zur Straße hinauf.

Im Vorgarten des Eckhauses links (Am Bach 25) erreichen Sie unsere nächste Station: "Begegnung" - zwei Menschen reichen sich über eine Brüstung hinweg die Hände. So nannte Elodie Monico aus dem Limousin ihre während der "Fiesta de Arte" 2000 entstandene Skulptur aus fränkischem Sandstein.

Bleiben Sie am gleichen Grundstück. Die Metallarbeiten stammen vom Hausherrn Siegfried Beer.

In den Mobiles und Metallfiguren zeigt er seine mit technischen Fertigkeiten verbundene große Kreativität

Gehen Sie die Haselhofstraße bis zur Lachnerstraße. Im Garten der Arztpraxis an der Südwestecke der Kreuzung steht die Plastik "Begegnung/Freundschaft", 2000 bei der "Fiesta de Arte" von Frederic Jay aus dem Limousin (Frankreich) geschaffen.Er baute aus Kalkstein eine Brücke, zwei Hände, die ein Kind halten, als Symbol für wachsende Freundschaft.
Gegenüber, die turmartige Transformatorenstation, hat Professor Hanns Herpich (Nürnberg) mit um den Turm herum laufenden Farbfeldern im Jahr 2001 gestaltet. Die Befestigung der Wetterfahne, sie sollte einen zusätzlichen Akzent schaffen, hielt der Windlast an dieser exponierten Stelle nicht stand und musste leider abgebaut werden. Prof.Herpich hat im In- und Ausland einen besonderen Ruf als Textilkünstler. Folgen Sie nun der Lachnerstraße Richtung Ortszentrum  

Nach etwa 300 m erreichen Sie das Ladenzentrum.  auf der Südseite der Lachnerstraße. In der Grünanlage im Innenhof steht die Skulptur von Ömer Emre Yavuz aus Besiktas-Istanbul (Türkei). Der Künstler kam als Assistent an der Mimar Sinan Universität in Istanbul nach Erlangen. Seine Figur aus Marmor, die nach der "Fiesta de Arte" 2004 an dieser Stelle aufgestellt wurde, nannte er "City Bug". Erlangen verbindet mit Besiktas eine Städtepartnerschaft.


Vom Ladenzentrum queren wir die kleine Anlage, auf der früher die "Kunstachse" von Claudia Schöner stand, gehen rechts an der Sparkasse vorbei über die schmale Seite des Parkplatzes und kommen über den an der Nordseite des Parkplatzes verlaufenden Fußweg von hinten zu unserem wunderschönen Blumengeschäft "Pusteblume". Etwas versteckt im verwunschenen Garten hinter dem Haus steht "Madame Rose". Sandrine Brillaud aus Chasteau im Departement Corrèze (Limousin, Frankreich) schuf diese lebensgroße und sehr lebendige Figur aus Beton, während sie 2006 an der "Fiesta de Arte" 2006 teilnahm. Sandrine Brillaud liebt diese traurigen, skeptisch blickenden Figuren. In Tennenlohe arbeitete sie erstmals mit dem Werkstoff Beton.

Gehen Sie nun schräg über den Parkplatz und rechts am Edeka-Markt entlang zur Straße Saidelsteig und schauen Sie auf die Südseite der Transformatorenstation an der Bushaltestelle.

Zauberhafte poetische Bilder malt Isabelle Brisset-Francois aus Erlangens französischer Partnerstadt Rennes. Gehen Sie ruhig näher an das Bild! Sehen Sie die vielen kleinen Figuren? Als das Bild während der "Fiesta de Arte" 2008 entstand, war es für die Besucher ein großes Vergnügen, Isabelle Brisset-Francois beim Malen über die Schulter zu schauen. Und wenn Sie die Möglichkeit haben, sehen Sie sich doch einmal die Internet-Seite der Künstlerin an ("Link" am Ende der Seite). Ihr Atelier ist übrigens mitten in der Altstadt von Rennes.


Bis zum Sommer 2008 hing an dieser Wand die "Gardenparty" mit Wiese, Stühlen und einem gedeckten Tisch von Laetitia Desmond ("Mademoiselle Tul"). Das Werk entstand 2004 bei der "Fiesta de Arte". Im Laufe der Jahre wurde es durch Wind und Wetter so beschädigt, dass es abgenommen werden musste. Laetitita Desmond kam aus Limoges (Frankreich) und lebt und arbeitet heute in Paris. In ihrem Atelier beschäftigt sie sich hauptsächlich mit dekorativer Kunst, entwirft Möbel und Lampen "Garten-Party". Nach Abschluss der "Fiesta" fand das Werke seinen Platz senkrecht an der Wand der Trafo-Station am Saidelsteig. Wir gehen nun die Straße Saidelsteig nach Norden


Der "Zahnstein" wurde von dem Kronacher Bild-hauer und Maler Heinrich Schreiber (geb. 1935) aus Sandstein geschaffen. Vor allem in seiner Heimat-stadt sind viele Arbeiten des Künstlers zu sehen

Der Stein stellt Szenen mit der Hl.Appolonia dar Die frühchristliche Märtyrerin wurde zur Schutzpatronin der Zahnleidenden und später auch zur Schutzheiligen der Zahnmedizin.

Bevin Chikodzi aus Harare in Zimbabwe vertrat die Kunst der Shona bei den Weltausstellungen 2000 in Hannover und 2004 in Japan. Seine Arbeiten stehen in Galerien in Afrika, Europa, Amerika, Asien und Australien. 2006 kam er zur "Fiesta de Arte" in Tennenlohe und schuf diese Figur auf der Wiese an der Wied. Eine fröhliche "Heilige Familie" aus "Springstone", einem Mate-rial, das nur in Zimbabwe vorkommt, war das Thema des Bildhauers. In einer Woche konzen-trierter Arbeit entstand eine Skulptur, die ihren Platz vor dem katholischen Kindergarten fand. Kurz nach der Rückkehr aus Erlangen ist Bevin Chokodzi in seiner Heimat Zimbabwe leider verstorben.

Der Tennenloher Künstler Leonhard Mutter schuf 1995 diese Bronzetafel der "Heiligen Familie", die links neben dem Haupteingang der Kath.Kirche hängt. Das quadratische Gebäude mit dem Pyramidendach von 1979 stammt vom Erlanger Architekten Paul Becker, der in unserer Region zahlreiche Kirchen entwarf. Wenn Sie einen Blick in die Kirche werfen wollen, schauen Sie doch einmal zur Seitentür.

Wissen Sie, wie Sie von der Katholischen Kirche zum Walderlebniszentrum kommen? Gehen Sie einfach den Lärchenweg oder die Straße Am Heiligenholz bis zu Ihrem Ende am Franzosenweg. Dann sind es noch 200 m bis zum Waldrand. Vor dem Eingang des des Zentrums steht ein Totempfahl von Barry ("Bear") Sam aus Brentwood Bay auf Vancouver Island in Canada. Barry Sam ist ein Holzschnitzer vom Stamm der Tsartlip aus dem Volk der Coast-Salish. Während er sich zu Hause mit Rennkanus beschäftigt, schnitzte er 2004 in Tennenlohe einen drei Meter hohen Totem-Pfahl. Totempfähle erzählen eine Geschichte. Die Eule erinnert den Schnitzer an seine Mutter. Die Herstellung eines Totempfahls hat für die Indianer auch eine spirituelle Dimension. In einer kleinen Zeremonie wurde der Pfahl nach Abschluss der "Fiesta" vor dem Eingang zum Wald-Erlebniszentrum in Erlangen-Tennenlohe aufgerichtet.


Gehen Sie ruhig durch das Walderlebniszentrum. Rechts vom Osteingang, dort, wo die Imkerei demonstriert wird, wollen wir uns die nächste Arbeit anschauen. Jiri Cujan zeigte uns, was eine "Figurenbeute" ist. Während der "Fiesta de Arte" 2005 schuf er diesen Bienenstock in Form einer Figur. Er höhlte dazu einen Eichenstamm aus, um Platz für den Bienenstock zu schaffen. Die Figur stellt Maria-Magdalena dar - so ist die evangelische Kirche in Tennenlohe benannt. Der tschechische Künstler studierte am internationalen Studiengang für Holzbildhauerkunst der Westsächsischen Fachhochschule Zwickau in Lichtenstein. 

 


Immer wieder gibt es im Walderlebnis-zentrum - oft auch mit der Jugendkunst-schule Erlangen - Aktionen, bei denen es um die künstlerische Ver-wendung von Holz geht. 2008 drehte sich Aktion um Baumscheiben, die von Kindern bemalt wurden. Jetzt hängen Sie am Zaun am Ausgang des Walderlebniszentrums. Man sieht sie auch, wenn man außen um den Zaun herum geht. Wir gehen jetzt weiter geradeaus durch den Wald Richtung Bundesstraße 4. 


Zusammen mit dem Bildhauer Stefan Bickel gestalteten Kinder der Jugendkunstschule Erlangen im Rahmen der Bildhauerwerkstatt des "Kinderlandes" des Frankenhofes 2001 diese lustige Riesenraupe, die den Beginn des des Weges zum Walderlebniszentrum markiert. Stefan Bickel arbeitet mit seiner "Steinmanufactur" in Neunkirchen a.Brand.

Ausstellungen, auf die wir gerne hinweisen

Beginnen wollen wir diesmal mit dem Germanischen Nationalmuseum, wo bis in den September hinein die Ausstellung "Horizonte -Geschichte und Zukunft der Migration" läuft.

Im Kunstpalais Erlangen wurde eben eine Doppelausstellung eröffnet (bis 2. Juli). Gezeigt wird eine Video-Installation von Rachel McLean  und Arbeiten von Simon Lehner.

Das Kunstmuseum Erlangen hilft uns noch bis zum 1. Mai in der Ausstellung "Oberpfalz" eine innovative Kunstlandschaft zu entdecken. Zu den Teilnehmenden gehört Regine Herzog, die sich vor vielen Jahren einmal bei imserer "Fiesta" in Tennenlohe präsentierte.

Mit einer zweiten Ausstellung ist der Freundeskreis des Museums beim Kunstverein (Hauptstraße 72) zu Gast. Sabine Schuster zeigt bis 4. Mai eine Auswahl ihrer Bilder.

Das Kunsthaus von Christina Kammerer in der Heuwaagstraße 6 stellt den Maler Frank Albert vor (bis 22. April)

Auch zwei kleine Museen in der Umgebung lohnen den Besuch: Die Ausstellung im Weißen Schloss gilt nicht nur dem "Hauskünstler" Fritz Griebel, sondern (7. Mai) auch dem Barockmaler Markus Tuscher, der von Carl Benedict Geuder von Heroldsbach gefördert worden war.

Das weiterhin leider nur sonntags und montags geöffnete Felix Müller-Museum in Neunkirchen präsentiert Grafik von Felix Müller.

Was sich in den Museen und Ausstellungshäusern der Region tut, finden Sie auf unserer Seite "Links"